Forschung

Mögliche infektiöse Auslöser und mitochondriale Dysfunktion bei ME/CFS verstehen

26. April 2022

Zusammenfassung des Projekts

Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) ist eine multifaktorielle Erkrankung mit vielen Auslösern. Immer mehr epidemiologische Beweise deuten darauf hin, dass das Humane Herpesvirus 6 (HHV-6) und HHV-7 zwei sehr wahrscheinliche infektiöse Auslöser für ME/CFS sind. Mit Hilfe eines einzigartigen Modells für latente HHV-6-Zellen haben wir kürzlich mehrere sich überschneidende Phänotypen beobachtet, die auch bei ME/CFS-Patienten beobachtet wurden. Zu den überzeugendsten Phänotypen gehören fragmentierte Mitochondrien, induzierter 1-Kohlenstoff-Stoffwechsel, dUTPase, Thymidylat-Synthase und verminderte Superoxid-Dismutase 2, mitochondriale Oxidation von Fettsäuren, Aminosäuren und Glukosestoffwechsel über Pyruvat-Dehydrogenase-Wege. Außerdem führte der adoptive Transfer von virusreaktivierten Zellüberständen sowie von ME/CFS-Patientenserum zu einem antiviralen Zustand in A549-Zellen, der eine Superinfektion mit Influenza-A und HSV-1 verhinderte. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse schlagen wir vor, dass verschiedene Infektionen, einschließlich der HHV-6-Reaktivierung bei ME/CFS-Patienten, eine multisystemische, proinflammatorische, zelluläre Gefahrenreaktion bewirken, die die Wirtszellen vor bestimmten RNA- und DNA-Virusinfektionen schützt, aber auf Kosten einer mitochondrialen Fragmentierung und eines stark beeinträchtigten Energiestoffwechsels geht. Als Fortsetzung unserer Forschung schlagen wir hier mehrere verschiedene Methoden vor, die es uns ermöglichen werden, zwei potenzielle diagnostische Tests für ME/CFS zu entwickeln und potenzielle Medikamente zu entwickeln, die den Phänotyp der mitochondrialen Dysfunktion umkehren können.

Name und Zugehörigkeit des PIs:

Dr. Bhupesh K Prusty Senior Researcher
Versbacher Straße 7
97078 Würzburg
Deutschland

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Universität Würzburg